Abschluss 2021 - Staatlich geprüfte/r Techniker/in - Bachelor Professional in Technik

CLAUSTHAL. „So geht Bergbau – gemeinsam bewegen wir mehr und besser“, Dr. Michael Richter, Direktor und Schulleiter der Fachschule für Wirtschaft und Technik FWT, freute sich gemeinsam mit den 72 Absolventen des aktuellen Lehrgangs der im Harz immer noch besser als „Berg- und Hüttenschule“ bekannten Einrichtung. Und der alte Titel trifft es auch diesmal: Den Abschluss als Staatlich geprüfte/n Techniker/in – und ganz neu - als „Bachelor Professional in Technik“ erlangten nicht nur Bergleute, sondern auch Verfahrenstechniker/innen, Elektrotechniker, Maschinentechniker und in alter Tradition zwei gelernte Hüttenmänner. Dieser Jahrgang erlebte zudem mit Carolin Möller die erste Bergbautechnikerin der FWT. Und es gab noch ein Novum: Erstmals eroberten Frauen den ehrwürdigen Bergschulchor, der im September sein 50jähriges Jubiläum feiert. Dies war vor einigen Jahren noch völlig undenkbar. Doch kein Problem heutzutage, wie eine Sängerin feststellte: „Wenn meine Stimme nicht passt, trinke ich wenigstens ein Bier mit euch“.

Stolz sein auf das Erreichte dürfen die Teilnehmer allemal: Schließlich fiel ihr Lehrgang in eine durch Corona recht bewegte Zeit. Distanzlernen, Maskentragen, im Harzer Winter weit offene Fenster, Desinfektionsmittel und Testpflicht brachten besondere Herausforderungen. Exkursionen, die sonst das Gelernte vertiefen, mussten ausfallen. Der Chor durfte nicht singen. Ebenso konnten viele Teilnehmer nicht in gewohnter Weise in den Werken ihre zur Projektarbeit notwendigen Experimente durchführen. Aber gerade hier zeigten sich die Stärken der kleinen, aber feinen Bildungseinrichtung: Innerhalb kürzester Zeit bauten Dozententeam und Teilnehmer eine funktionierende, digitale Infrastruktur auf. Der Unterricht fand streckenweise online statt, Lerngruppen wurden gebildet. Niemand blieb auf der Strecke. Sobald es möglich war, ging die FWT zum Präsenzunterricht über. Dafür wurden Klassen geteilt und einst geteilte Klassenräume durch Entfernen von Wänden wieder vergrößert. Und der Erfolg stellte sich ein. Wie Thomas Jacob, Leiter der Produktion unter Tage im Grubenbetrieb Hattdorf-Wintershall der K+S Minerals and Agriculture GmbH, feststellte: „Die FWT hat Sie gut auf die Zukunft vorbereitet“. Im Berufsleben warten diverse Herausforderungen hinsichtlich Unfallfreiheit, Sicherung der Produktion und ökologischer Verträglichkeit der Prozesse. „Es wird nie langweilig werden“, versprach Jacob. Gut vorbereitet sah auch Bergoberrat Andreas Bär vom LBEG, Landesamt für Bergbau, Energie und Geologie, die Absolventen: „Ihr Abschluss verdient allerhöchsten Respekt“. Lohn war diesmal aber nicht nur das Zeugnis, sondern auch ein grüner Technikerhut, der im Anschluss an die Feierstunde fröhlich in die Luft geworfen wurde. Richter und Bär hatten hier noch einen Tipp parat: Wer demnächst wieder nach Clausthal kommt, um dort die Ingenieursausbildung der FWT zu absolvieren, darf sich auf einen schwarzen Hut freuen. Die Sammelleidenschaft dürfte damit bei den Absolventen geweckt sein.